Enstehung von Weltraummüll

  1. Missionsbedingte Objekte

    im Rahmen von Weltraummissionen freigesetzte Objekte (engl. mission-related objects, MRO), wie zum Beispiel Sprengbolzen und Abdeckungen. Ebenfalls ganze Raketenoberstufen und Doppelstartvorrichtungen, die mit den Satelliten in die Umlaufbahnen gelangen und dort verbleiben.

  2. Feststofftriebwerke

    erzeugen während des Abbrandes mikrometergroße Aluminiumoxid-Partikel. Am Ende des Abbrandes können auch größere Schlackeobjekte austreten, deren Durchmesser mehrere Zentimeter erreichen kann.
  3. Explosionen

    von Satelliten oder Oberstufen – diese werden hervorgerufen durch absichtliche Sprengungen, durch die Entzündung von Resttreibstoffen von Oberstufen und durch das Verdampfen von kryogenen Treibstoffkomponenten in Oberstufen, in denen noch Treibstoffreste zurückgeblieben sind. Durch die Ausdehnung dieser Treibstoffe während des Verdampfens können die Oberstufen gesprengt werden. Explosionen können auch von Entladungen in Batterien der Satelliten ausgelöst werden. Es wird angenommen, dass sich seit Beginn der Raumfahrt etwa 200 Explosionen im Orbit ereignet haben.

  4. Killersatelliten

    Satelliten, die während des Kalten Krieges – wahrscheinlich auch noch heute – eigens zur Neutralisierung von Spionagesatelliten des Gegners eingesetzt werden. Die meisten führen selbstzerstörerisch eine beabsichtigte Kollision mit dem Ziel herbei, mitunter einhergehend mit einer Explosion. Weder ihre Zahl noch die ihrer Opfer sind öffentlich bekannt, da sowohl sie selbst als auch ihre Ziele unter strengster militärischer Geheimhaltung stehen.

  5. Antisatellitenraketen (ASAT)

    Der Einsatz dieser Waffen kann die Trümmer, die bei der Zerstörung von Satelliten entstehen, auf sehr viele verschiedene Bahnen schleudern – auch solche, die große Höhen erreichen.

    (wie z. B. bei Fengyun-1C)



  6. Kollisionen von Raumflugkörpern

    Dabei geht es nicht um Schrammen bei missglückten Andockmanövern, sondern um zufällige Zusammentreffen mit hoher Relativgeschwindigkeit, im GEO meist mit 100 bis 1000 m/s, aber womöglich auch mit 1,5 km/s (Satellit gegen Hohmann-Transfer-Stufe), im LEO mit typisch 10 km/s, was beide Flugkörper zerlegt. Beispiele sind die Abtrennung des Stabilisierungsmastes des Cerise-Satelliten (ausfahrbarer Mast) durch eine ältere Ariane-Raketenoberstufe und die spektakuläre Satellitenkollision am 10. Februar 2009, bei der über 2000 katalogisierte Trümmerteile und grob geschätzt eine 0,5 Millionen Partikel über 1 mm entstanden.

  7. Fortgesetzte Kollisionen

    Der NASA-Berater Donald J. Kessler prognostizierte 1978 das als Kessler-Syndrom bekannt gewordene Szenario, nach dem bei Einschlägen kleiner Fragmente und Meteoroide jeweils viele größere Fragmente entstehen würden und so das Müllproblem beschleunigt wachsen würde, selbst wenn keine weiteren Satelliten mehr gestartet würden.

Quelle:Wikipedia

Nach Oben